Belgien macht Bußgelder billiger
Eupen. Mit dem vor noch nicht einmal zwei Jahren erlassenen Verkehrsgesetz waren die Belgier überhaupt nicht glücklich. Nicht nur, dass das Königreich damit den unrühmlichen Spitzenplatz in Sachen Bußgeld im EU-Vergleich belegte, die Tarifstruktur wurde auch als unlogisch und vielfach ungerecht empfunden. Das alles gilt ab Freitag nicht mehr.
Das versicherte Verkehrsminister Renaat Landuyt bei der Vorstellung der neuen Bestimmungen. Sie sind nach dem Gefahrenrisiko gestaffelt: Je größer bei einer Übertretung die Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer ist, desto höher fällt die Geldstrafe aus.
Im Durchschnitt aber, so hat der flämische Automobilverband (AVB) schon einmal nachgerechnet, müssen die erwischten Verkehrssünder elf Prozent weniger bezahlen. Rund ein Dutzend der häufigsten Übertretungen sind billiger geworden. Schlug bisher ein unverschlossenes Auto mit extrem hohen 150 Euro zu Buche, wird jetzt nur noch ein Drittel davon fällig. Es gehört damit in die erste von vier Kategorien. 50 Euro Bußgeld nimmt der Polizist auch, wenn der Sicherheitsgurt nicht angelegt ist, der Blinker nicht gesetzt oder die Busspur benutzt wird.
Doppelt so teuer wird's in der Kategorie 2, in der «indirekte Personengefährdungen» aufgelistet sind. Dazu zählen: Missachten einer orangefarbenen Ampel, Rechtsüberholen oder gefährliches Parken. Und weil das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung jetzt eine Stufe gefährlicher eingestuft wird als vor zwei Jahren, sind dafür n 100 statt 50 Euro fällig. Noch einmal 50 Euro mehr sind bei «direkter Gefährdung» fällig. Missachten einer roten Ampel, Überholen kurz vor einem Zebrsastreifen oder einer polizeilichen Anordnung nicht Folge leisten.
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